Um Naurath herum gibt es im Bereich Seelwies und Stieger zwar frühe Siedlungsspuren aus der Römerzeit, erstmalig urkundlich erwähnt wird der Ort jedoch in der 2. Fassung des Güterverzeichnisses der Abtei St. Maximin (aus dem Jahre 1175-1200) als “Nuwilre”, neue Rodung.
Die 3. Fassung des Güterverzeichnisses aus dem Zeitraum 1200-1220 beinhaltet die vollständige Auflistung und ist mit dem Auszug von “Nuweiller” – “Nuwilre” nachfolgend abgebildet. Die unterschiedliche Schreibweise der Ortsnamen zeigt, dass dies wohl eher nachranging betrachtet wurde.
Die Felsenkappelle im Unterdorf aus dem 17. Jahrhundert ist die älteste Kapelle dieser Art im Hochwald und sehenswert (sie liegt direkt an der Traumschleife 5-Täler-Tour).
Untenstehend geben wir Ihnen einen kurzen tabellarischen Auszug aus der bewegten Geschichte des kleinen Ortes Naurath/Wald:
1175-1200: | Erste urkundliche Erwähnung, im Güterverzeichnis der Abtei St. Maximin |
1368: | Johann Vogt zu Hunolstein wird Lehnsherr von Naurath |
1568: | Naurath wird zugleich Vogtisch und Maximinisch |
1574: | Erzbischof Jakob von Els erhebt Büdlich, mit den Filialen Schönberg, Breit, Naurath, und Neunkirchen zur selbstständigen Pfarrei |
1588-1593: | Hexenwahn: In dieser Zeit werden 11 Personen aus Naurath hingerichtet |
17. Jhdt: | Ersterwähnung der Felsenkapelle in Unternaurath |
1663: | Es gibt 7 Pflüge, 33 Kühe, 150 Schafe und 15 Ziegen im Dorf |
1695: | Landwirtschaftliche Nutzfläche, ohne Dryst, Heyden und Bohrwieß ca.75 Morgen |
1787: | Im Ort Leben 152 Personen (bzw. 29 Väter, 24 Mütter, 55 Söhne, 38 Töchter, 2 Knechte und 4 Mägde) |
1794: | Naurath steht unter französischer Herrschaft: Es beginnt eine neue Ära. Das Dorf gehört von nun an zur Bürgermeisterei Beuren |
1814: | Das Triererland (auch Naurath) wird von Preußen besetzt: Die von den Franzosen gebildeten Bürgermeistereien wurden zum Teil fortgeführt |
1817: | Bau einer einklassigen Schule in Naurath |
1825: | Die Schule erhält ihren ersten geprüften Lehrer |
1863: | Bau der Kapelle im Oberdorf |
1885: | In Naurath lebten in 45 Haushalten 309 Personen. (bzw. 155 männlich, 154 weiblich höchster Bevölkerungsstand der Gemeinde) |
1897: | Anschaffung einer Feuerspritze: Erstes fahrbare Gerät zur Brandbekämpfung |
1900: | Es wird ein Weinberg im Distrikt „Schön“ angelegt, der 1907 wegen nicht erzieltem Ertrag wieder gerodet wurde |
1914: | Der Gemeinderat beantragt die Einrichtung einer öffentlichen Fernsprechanlage |
1914-1918: | Erster Weltkrieg: Von den 61 Kriegsteilnehmern haben 10 ihr Leben verloren. Demontage einer Glocke für Kriegszwecke aus der Kapelle im Oberdorf |
1921: | Das Dorf wird an das öffentliche Stromnetz angeschlossen |
1929: | Der Gemeindrat lehnt die Zusammenlegung der Gemeinden Bescheid-Naurath ab |
1931: | Der heutige Friedhof wird angelegt |
1934: | Naurath wird dem Amt Klüsserath zugeordnet |
1939-1945: | Zweiter Weltkrieg: Von den 52 Kriegsteilnehmern haben 10 ihr Leben verloren. Durch einen Bombenagriff im Februar und März 1945 wurde der Ort zu 75% zerstört |
1948: | Das Ergebnis einer Schweinezählung der 37 landwirtschaftlichen Betriebe ergab, 73 Schweine einschließlich Ferkel |
1952: | Das vor dem zweiten Weltkrieg begonnene Umlegungsverfahren konnte abgeschlossen werden |
1954: | Bau der Wasserleitung |
1955: | Die Räder der Naurather Mühle stehen für immer still. Das Anwesen wurde von Familie Robert zu einer Hotel-Pension „Robertsmühle“ umgebaut |
1956: | Erste Teerstraße im Straßennetz der Gemeinde, zwischen Hochbehälter und Gemarkungsgrenze Bescheid. Baubeginn des ersten Abschnitts der Ortsentwässerung |
1959: | Im Kellergeschoss des Schulhauses wird eine gemeinsame Gefrieranlage in Betrieb genommen |
1964: | Im Juli fand die feierliche Einweihung des umgebauten und erweiterten Schulgebäudes statt |
1970: | Auflösung des Amtes Klüsserath. Naurath wird in die neue gebildete Verbandsgemeinde Hermeskeil eingegliedert |
1974: | Beschluss des Gemeinderates zur Einführung eines Wappens |
1975: | Naurath wird von der eigenen Wasserversorgung befreit. Die Trägerschaft übernimmt die Verbandsgemeinde Hermeskeil |
1977: | Einweihung der Friedhofskapelle |
1981: | Einführung der heutigen Straßennamen |
1991: | Einweihung der Teichkläranlage Bescheid-Naurath |
1996: | Die Kapelle in Obernaurath wird unter Denkmalschutz gestellt |
2005: | Auf Naurather Gemarkung werden 3 Windräder errichtet |
2012: | Einweihung des erweiterten und renovierten Gemeindehauses |
2013: | Vorstellung des Heimatbuches Naurath |
2014: | Das Hotel zur Post (Gasthaus Ludwig, Büdlicherbrück) musste zum sicheren Ausbau des Kreuzungsbereichs weichen und wurde abgerissen |
2015: | Naurath feiert sein 825-jähriges Bestehen. Einweihung der Traumschleife „Fünf-Täler-Tour“ |
Für weitere Details lohnt sich ein Blick in die 2013 von Ernst Jacobs fertiggestellte Ortschronik. Diese ist über den Ortsbürgermeister Dirk Nabakowski zum Preis von 20,- € käuflich zu erwerben.
Der Distrikt Seelwies heute: